Art*Antiques*Jewelry*Asian Art
Lot 783:
Tangkha des Panjaranatha-Mahakala (tib. Gur Gönpo) – Tibet, 19./20. Jh., Tempera und Goldreste auf Baumwollgewebe, der im Zentrum platzierte eigentlich zwergenhafte Panjara-Mahakala (dt. Herr des Zeltes bzw. Herr des Pavillons) verfügt über ein kraftvolles Erscheinungsbild mit hervorquellenden Augen, gierig aufgerissenem Mund, von Flammen umzüngelten Augenbrauen und Barthaare, er trägt einen Tigerfellschurz, eine Kette aus Menschenköpfen und das fünfteilige Schädeldiadem, mit seinen Füßen stampft er auf zwei Toten, in der rechten Hand hält er ein rituelles Häutungsmesser (skrt. kartika), in der Linken eine mit Blut gefüllte Schädelschale (skrt. kapala) als Symbol für die Vernichtung von Hass und Leidenschaft, über beiden Unterarmen liegt quer ein Schlagbalken (gandi), der sein charakteristisches Attribut darstellt, Panjaranatha-Mahakala ist die Schutzgottheit des Vajrapanjara-Tantra, welches zum Hevajra-Zyklus gehört, das vor allem von der Sakya-Schule praktiziert wird, um ihn herum verteilen sich Figuren aus seinem Gefolge, eine Armee aus rasenden, zornvollen Gottheiten, die in seinem magischen Schlagbalken untergebracht ist und jederzeit losgelassen werden kann, zu seiner Entourage gehören bspw. die am rechten Rand auf einem Esel reitende vierarmige Dokham-Wangchug Lhamo mit Schwert, Dreizack und Kapala, sowie der Heruka Hevajra mit seiner Gefährtin in Yab-Yum links oben, oben rechts thront ein Mahasiddha als Repräsentant der tantrischen Überlieferung, ca. 75 x 55 cm, partiell Farb- und Goldabrieb, Knitterspuren, Rückseite mit Mantra und Beschriftung angestaubt und verschmutzt, traditionelle Einfassung mit farbigen Brokatborten und Schleier, teils Einrisse und Fehlstellen (Schleier)
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